Hizb Allah
Die Hizb Allah gehört zur sogenannten „Achse des Widerstands“, die wesentlich durch die „Islamische Republik Iran“ dominiert wird.
Hizb Allah
Zusammen mit der HAMAS, den jemenitischen Huthis und einigen schiitischen Milizen aus dem Irak und Syrien gehört die Hizb Allah zur sogenannten „Achse des Widerstands“, die wesentlich durch die „Islamische Republik Iran“ dominiert wird. Am 3. November 2023 erklärte der mittlerweile getötete Hizb Allah-Generalsekretär Hassan Nasrallah in einer lange erwarteten TV-Ansprache, dass der Angriff vom 7. Oktober 2023 „zu 100 Prozent palästinensisch organisiert“ gewesen sei. Zuvor hatte die Hizb Allah mehrfach angekündigt, bei einer israelischen Bodenoffensive in Gaza „nicht tatenlos“ zusehen zu wollen. Die Unterstützung der HAMAS beschränkte sich jedoch auf den Beschuss grenznaher israelischer Gebiete, was als Mangel an Solidarität mit der HAMAS und als eher symbolisch gewertet wurde.
In Nordrhein-Westfalen waren im schiitisch-extremistischen Spektrum bisher kaum Reaktionen auf die aktuelle Nahost-Krise festzustellen. Obwohl das Thema große Betroffenheit verursacht und schiitische Islamisten stark bewegt, gibt es keine Hinweise auf eine nennenswerte Beteiligung oder Organisation pro-palästinensischer Demonstrationen. Nur vereinzelt äußerten schiitisch-islamistische Funktionäre ihre Kritik an der Unterdrückung der Palästinenser und beklagten eine Zensur der öffentlichen Meinung in Deutschland.
In der Vergangenheit fielen verschiedene Akteure des schiitischen Islamismus durch eine besonders ausgeprägte Israelfeindschaft auf, deren Kulminationspunkt der jährliche al-Quds-Tag war, der bis 2019 mit einer Demonstration in Berlin begangen wurde. Das Schweigen des schiitischen Islamismus zur aktuellen Situation dürfte insbesondere auf die Vereinsverbote und die strafrechtliche Verfolgung in den letzten Jahren zurückzuführen sein.
Zuletzt kam es im Zuge des Ermittlungsverfahrens gegen das Islamisches Zentrum Hamburg (IZH) im November 2023 auch zu Durchsuchungen mehrerer Objekte in NRW, unter anderem wegen Unterstützung der Hizb Allah. Das IZH galt als Zentrum des schiitischen Islams in Deutschland und wurde von den Sicherheitsbehörden als Instrument der iranischen Staatsführung eingeschätzt. Das IZH und ihm zugehörige Einrichtungen wurden im Juli 2024 durch das BMI verboten.