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Die Muslimbruderschaft (MB), die politische Mutterorganisation der HAMAS, hat den Kampf gegen Israel stets als gerechtfertigten „Verteidigungs-Jihad“ dargestellt. Yusuf al-Qaradawi, der langjährige spirituelle Mentor der Muslimbruderschaft, der 2022 in Katar verstarb, vertrat in mehreren islamischen Rechtsgutachten (Fatwas) zwischen 2002 und 2005 die Auffassung, dass Selbstmordattentate auch gegen die israelische Zivilbevölkerung legitim seien. Sein Argument war, dass es in Israel aufgrund des Wehrdienstes für Männer und Frauen keine Zivilisten gäbe. Im Jahr 2016 revidierte al-Qaradawi einige seiner Ansichten, was bei der Hamas auf Unverständnis stieß.

Am 13. Oktober 2023 hatte die internationale Organisation der Muslimbruderschaft in einer Stellungnahme die israelischen Angriffe auf Gaza auch das vermeintliche Schweigen der Weltgemeinschaft kritisiert. Nach dem Terrorangriff der HAMAS zitierte die MB auf ihrer internationalen Webseite ein Fatwa des bekannten salafistischen Gelehrten Bin Baz, wonach der militante Jihad in Palästina religiös legitimiert sei und alle Muslime die Pflicht hätten, diesen zu unterstützen. In einem weiteren Beitrag wurde der Angriff der HAMAS als „eine seltene Geschichte des Heldentums und des Opfers“ durch „Allahs Diener“ glorifiziert. In der aktuellen Phase des Konflikts käme es darauf an, dass die „islamische Umma ihre Absicht zum Jihad auf dem Wege Gottes“ [Anmerkung: gemeint ist der militante Jihad] erneuere und „jede materielle und moralische Unterstützung“ für Palästina bereitstelle.

In Deutschland wird die Muslimbruderschaft von der Deutschen Muslimischen Gemeinschaft (DMG) mit Sitz in Berlin repräsentiert. Wie bereits die PGD, hat die DMG zu den terroristischen Angriffen keine Stellung bezogen und auch nicht wie die MB-Mutterorganisation zur militanten Unterstützung des Jihad in Palästina aufgerufen. Eindeutig extremistische Reaktionen würden allerdings auch nicht dem Bild entsprechen, um das die Anhänger der Muslimbruderschaft in Deutschland bemüht sind.