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Deutsche Akteure – Salafismus

Deutsche Akteure – Salafismus

Seit Oktober 2023 zeigen salafistische Akteure in NRW ausgeprägte Solidarität mit Palästina. Lesen Sie hier mehr.

Deutsche Akteure – Salafismus

Zwei Hände halten ein Handy und auf dem Display ist ein muslimischer Prediger sichtbar

Jenseits des Jihadismus zeigten salafistische Akteure in NRW nach dem 7. Oktober 2023 eine ausgeprägte Solidarität mit Palästina, die sich in zahlreichen Bekundungen ausdrückte. Oft wird auf ein starkes Opfernarrativ zurückgegriffen und vermeintliche Lügen der westlichen Medien thematisiert. Arabische Medien und spezifische soziale Medienkanäle wie Instagram, YouTube und TikTok berichten intensiv über die angeblichen Grausamkeiten der israelischen Armee gegenüber der palästinensischen Zivilbevölkerung. Diese Plattformen fungieren vorwiegend als Informationskanäle des salafistischen und islamistischen Spektrums und prägen eine angespannte Stimmung innerhalb dieser Szene, die von der Berichterstattung in deutschsprachigen Medien oft nicht ausreichend dargestellt wird. 

Im Gegensatz zu anderen islamistischen Strömungen wird die Teilnahme an Demonstrationen im salafistischen Spektrum kritisch betrachtet. Gründe hierfür sind unter anderem die Geschlechtertrennung, der Kontakt mit Musik sowie das unerlaubte Berühren von Frauen. Frauen sollten nach salafistischer Auffassung nicht an solchen Veranstaltungen teilnehmen, was sich in Deutschland jedoch nur schwer durchsetzen lässt. Zudem wird die aktuelle Situation als Resultat mangelnder Solidarität innerhalb der „Umma" und unzureichender Glaubenspraxis interpretiert. Bittgebete werden als eine der stärksten Möglichkeiten hervorgehoben, um Unterstützung zu zeigen. 

Die Darstellung der Opfer des Konflikts in Gaza wird ungeschönt präsentiert, um ein Bild von einem unverhältnismäßigen Vorgehen der israelischen Armee zu zeichnen. Salafistische Akteure behaupten, dass Israel nicht gegen die HAMAS, sondern gegen die Zivilbevölkerung agiere und einen Genozid verübe. Unter Verweis auf das Opfernarrativ wird gelegentlich dazu aufgerufen, dass sich "die Umma endlich erheben müsse", ohne jedoch konkrete Maßnahmen zu benennen. Vergleiche zwischen der aktuellen Lage und dem Holocaust werden gezogen, während die Taten der HAMAS oft nur am Rande erwähnt oder relativiert werden. 

In diesem Zusammenhang wird auch die Situation in der Ukraine herangezogen, um die vermeintliche Doppelmoral des Westens zu kritisieren. Öffentlich halten sich bekannte Prediger der extremistisch-salafistischen Szene weitgehend zurück, thematisieren jedoch die Unverhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens und das Leid der palästinensischen Bevölkerung. Eine Glorifizierung der HAMAS oder die Aberkennung des Existenzrechts Israels sind in der Regel nicht zu beobachten. Zudem wird regelmäßig zu Spenden aufgerufen, wobei der Fokus auf muslimischen und salafistischen Spendenorganisationen liegt, statt auf westlichen Hilfsorganisationen. Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie der salafistische Islamismus die aktuellen Konflikte instrumentalisiert, um eigene Narrative zu stärken und die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft zu mobilisieren.