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Online-Beratung und Online-Streetwork

Mann mit Headset sitzt gestikulierend vor einem Laptop

Das Gespräch suchen

Wie können Zielgruppen der Präventionsarbeit auch online erreicht werden? Beim Online-Streetwork wird aktiv auf die Nutzenden zugegangen. Online-Beratung bietet Ratsuchenden Unterstützung – teilweise anonym und ohne große Hürden.

Ein weiterer Ansatz der digitalen Präventionsarbeit ist die Online-Beratungsarbeit.

Dabei lassen sich wiederum unterschiedliche Ansätze unterscheiden. Einige Präventionsprojekte bieten eine Online-Beratung im engeren Sinne an. Digitale Kommunikationswege fungieren dabei als Erweiterung zu anderen klassischen Kontaktmöglichkeiten wie telefonischem oder persönlichem Kontakt. Online-Beratung findet zumeist vollkommen anonym über Chatprogramme statt. Ihr Vorteil ist, dass der Zugang noch sehr viel niedrigschwelliger ist als bei anderen Angeboten: Ratsuchende bleiben noch anonymer als bei anderen Beratungsformen. Als Nachteil kann z.B. angesehen werden, dass der Aufbau einer persönlichen Beziehung für die Beratenden viel herausfordernder ist und es öfter zu einem Abbruch der Beratung kommt. Natürlich kann Online-Beratung aber auch zu anderen Formen der Beratung überleiten und somit ein einsteigendes Gesprächsangebot darstellen, das ausgebaut werden kann. Dies nennt man auch Verweisberatung.

Andere Präventionsprojekte verfolgen einen weiteren Ansatz der Online-Kommunikation, das Online-Streetwork. Ein Online-Beratungsangebot kann ein Bestandteil des Online-Streetwork sein, dies ist jedoch nicht immer der Fall. Der Ansatz des Online-Streetwork ist im Vergleich etwas breiter aufgestellt: Wie im Präsenz-Streetwork geht es dabei auch darum, aktiv auf die Zielgruppe zuzugehen, mit ihr in Interaktion zu treten und so einen Gesprächsrahmen zu schaffen. Das Online-Streetwork knüpft dabei nicht nur an das Präsenz-Streetwork an, sondern auch an das Community Management in den sozialen Medien. Die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe erfolgt beispielsweise über Kommentare in den Kommentarspalten, aber auch über die direkte Kontaktaufnahme in Form von persönlichen Nachrichten an Community-Teilnehmende als Reaktion auf deren Beiträge. Beim sogenannten „Content based Online Streetwork“ wird der Dialog mit der Zielgruppe außerdem über eigene Inhalte gesucht. Ein Beispiel ist das Projekt „Jamal al Kathib“ der Bundeszentrale für politische Bildung: ein videobasiertes Projekt, in dem ein Aussteiger von seiner Radikalisierung und der Loslösung vom Extremismus berichtet. Die Videos, in denen die Figur Jamal von ihren Erfahrungen berichtet, sollen Diskussionsanstöße sein und die Zielgruppe zur Auseinandersetzung mit den Inhalten einladen.

Mehr über den Ansatz bei der Bundeszentrale für politische Bildung.